Per Mikroservice-Architektur zur ePA-Anbindung

Die Integration von Digitalen Gesundheitsanwendungen (DiGA) in die elektronische Patientenakte (ePA) stellt hohe Anforderungen an Interoperabilität, Datenschutz und Sicherheit. Seit dem 1. Januar 2024 schreibt die Digitale Gesundheitsanwendungen-Verordnung (DiGAV) in § 6a zudem die verpflichtende Anbindung an die ePA vor. Damit verbundene Anpassungen und Erweiterungen in den DiGA Front- und Backends sowie der Anbindung der DiGA an die Telematik Infrastruktur (TI) sind weitreichend:

  • INTEROPERABILITÄT

    Implementierung der ePA-Schnittstelle gemäß Anlage 2 Anforderung 5 DiGAV

  • DATENSCHUTZ

    Einbindung der GesundheitsID nach Anlage 1 Anforderung 15a DiGAV

  • MIO

    Erstellung und Validierung medizinischer Informationsobjekte (MIO) für den Export an die ePA

Mit der Umsetzung dieser Punkte müssen zudem alle Anforderungen der Gematik als federführender Akteur beachtet werden. Mit der MedicalOne Connect Plattform-Lösung wurde aufgrund der verschiedenen Anforderungen eine All-in-One Lösung durch Aufteilung der Kernfunktionalitäten angestrebt.

Der Ansatz: Microservices als ePA-Gateway

Mikroservices bieten im Allgemeinen eine flexible und skalierbare Lösung, um unterschiedlichen und komplexen Anforderungen gerecht zu werden. Die MedicalOne Connect Plattform nutzt eine solche Mikroservice-Architektur für die Anbindung von DiGA an die ePA und stellt in drei Kernfunktionalitäten die ePA-Schnittstelle, die GesundheitsID-Authentifizierung sowie die Erstellung und Validierung der MIO bereit. Über API-Schnittstellen können Kunden die einzelnen Services ansprechen.

Als unabhängige Module implementiert, können die Services beliebig skaliert, angepasst und erweitert werden, um auf mögliche Anforderungsänderungen von Kunden- oder Gesetzgeberseite zu reagieren.

ePA-Service

Der ePA-Service bildet die Schnittstelle zur Telematik-Infrastruktur. Mithilfe des Services werden MIOs (medizinische Informationsobjekte) an die ePA gesendet, wo sie als neue Dokumente angelegt werden oder bestehende Dokumente überschreiben können.

Jedem MIO werden Metadaten zugewiesen. Sie sind essenziell für einen erfolgreichen Export und müssen dem Zweck der DiGA entsprechen sowie in sich konsistent und valide sein. Über eine API-Schnittstelle kann die DiGA Dokumente und Metadaten an den ePA-Service übergeben.

Dieser validiert die gesendeten Metadaten nach den Anforderungen der Gematik. Somit werden fehlerhafte Metadaten Konstellationen gefiltert und potenzielle Validierungsfehler in der Telematik-Infrastruktur vorgebeugt. Der ePA-Service reduziert damit die Komplexität für den DiGA-Hersteller.

MIO-Service

Der MIO-Service ist verantwortlich für die Erstellung von medizinischen Informationsobjekten nach dem FHIR-Standard. Um alle Patient:innen- und Erhebungsdaten in einem MIO zu bündeln, müssen vorab mehrere Sub-MIO erstellt und validiert werden. Die Sub-MIO werden über eine API-Schnittstelle durch die DiGA angereichert. Anschließend werden alle Sub-MIO in einem MIO gebündelt, final validiert und an die DiGA zurückgegeben.

GesundheitsID-Service

Mit der GesundheitsID als künftiges Standard Authentifizierungsverfahren im digitalen Gesundheitswesen müssen DiGA dieses Verfahren umsetzen, um ihren Nutzer:innen den Export in die ePA zu ermöglichen. Mit dem GesundheitsID-Service wird ein durch die Gematik zertifizierter Service bereitgestellt, gegenüber dem sich die DiGA authentifizieren kann.

Microservice-Architektur: Die All-in-One Lösung

MedicalOne Connect als ePA-Gateway bietet eine modulare und skalierbare Lösung, Anforderungen durch die DiGAV und Gematik umzusetzen und die DiGA an die Telematik-Infrastruktur anzubinden. Durch die Mikroservice-Architektur wird eine flexible Anpassung an zukünftige gesetzliche und technische Änderungen ermöglicht.

Die API-Schnittstellen sind dabei für den DiGA-Hersteller möglichst nutzerfreundlich gestaltet, ohne dabei an Transparenz zu verlieren. Neben der Abnahme der Neuimplementierung für DiGA-Hersteller sollen die zertifizierten MedicalOne Connect Services umfangreiche Anforderungen an die DiGA filtern und einen nahtlosen Export an die ePA ermöglichen.

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